Tischtennisbälle und FreundInnen. Ein Ausflug ins Theater.

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Neulich waren wir im Theater (nicht alle von uns, weil das Stück für Menschen ab 4 war).

Wir sind mit dem Bus gefahren und dann zum Theater gelaufen, die Kirschbäume haben geblüht und dazwischen hingen gelbe Wimpelketten.

Wir konnten ganz vorne an der Bühne sitzen. Zuerst waren da ein Zebra und eine Elster (also, wir fanden eher, es war ein Rabe). Der Rabe hat immer mit dem Kopf gewackelt, was manche von uns lustig fanden. Die Tiere haben gar nicht geredet, deshalb wussten wir nicht, ob das Theater schon angefangen hatte.

Dann sind sie weggegangen und eine Frau ist auf die Bühne gekommen (wegen ihres schwarz-weißen Kostüms haben wir sie „Köchin“ genannt). Sie hat uns gezeigt, was alles ihr gehört. Ihr ganz allein! Und was sie dort alles noch haben wollte – ich glaube, es war auch ein Pool dabei. Das fanden wir toll!

Dann ist die Köchin gegangen, und eine andere Frau kam. Sie hatte einen durchsichtigen Rucksack und einen weißen Tischtennisball. „Nein, der ist gar nicht weiß“, hat sie gesagt. Sie fand, seine Farbe sah aus wie Zitroneneis. Er erinnerte sie an einen Tag im Freibad, an dem er zu ihr gekullert war. Ab dem Tag war er immer bei ihr, auch wenn sie schlief oder etwas Schwieriges machen musste.

Das Schreckliche war: Ihr Ball rollte ihr auf der Bühne davon, und sie merkte es nicht, obwohl wir es ihr immer wieder zuriefen!

Als die Köchin wieder allein auf der Bühne war und den Ball sah, trat sie ihn kaputt, weil sie fand, dass sie damit machen konnte, was sie wollte. Er war schließlich auf den Platz gerollt, der ihr gehörte!

Manche von uns versteckten sich da bei den Erwachsenen und waren traurig oder hatten Angst. Als die andere Frau dann ihren zitroneneisfarbenen Ball suchte, hielt sich ein Kind die Augen zu und rief: „Ich halte das nicht aus! Ich will das nicht mehr sehen!

Aber es endete gut: Die Frau fand ihren zertretenen Ball. Und sie war einfach froh, dass er wieder bei ihr war! Außerdem konnte er jetzt auf ihrem Finger sitzen. Das hatte er vorher nicht gekonnt.

Als einmal wieder die Köchin allein auf der Bühne war, kullerten ganz viele schwarze und weiße Bälle zu ihr. Wir hüpften auf die Bühne und fingen die Bälle.

Einer von den weißen Bällen war am nächsten Tag irgendwie in der Kita. Wir haben im Morgenkreis kleine Eicheln um ihn herum gesetzt, das waren seine Freunde. Ein Kind hat ihm sogar ein Partykleid und ein Hütchen gebastelt. So saß er dann im Verkleideraum auf einer umgedrehten Tasse und hat sich die Aufführung eines Kindes angeschaut.

Wir wollen jetzt unbedingt auch selbst Theater spielen.

 

Schwarzweißchen (MONSTRA)