No Internet, no Instagram, no Facebook, no TikTok, nothing!
Wir verlassen die Schule für 2 Wochen; nur mit dem Notwendigsten bepackt, um die Welt da draußen zu erforschen. Wir möchten erleben, was so ab geht auf einer Wiese, im Wald und in der Erde. Wir wollen sie beobachten, diese kleine Raupen, Schmetterlinge, Salamander und all die anderen Lebewesen, die nur beim genauem Hinsehen einem zeigen, was sie so alles am Tage machen; wohin sie wandern, was sie essen und wie sie sich verhalten, wenn man ihnen zu nahe kommt. Die verschiedenen Blätter und Gräser, Blüten und Blumen, Sträucher und Bäume werden genau unter die Lupe genommen, um zu erfahren, warum die Eiche gebuchtete Blätter und die Brennnessel gesägte Blätter hat. In unserem Grundkurs für Pflanzenbestimmung lernen wir den Aufbau eines Laubblattes, anhand von Blattränder und Blattformen. Fachbegriffe helfen, sich genau auszudrücken. Der Blick auf Details ist wichtig, um Pflanzen unterscheiden zu können – der Unterschied zwischen essbaren und giftigen Wildkräutern kann klein sein. Da heißt es: schau genau hin!
Wir wollen einen anderen Blick auf die Welt erhalten, die uns umgibt. Perspektivenwechsel und einfach mal die Welt anders betrachten. Mit dem Spiegel die Baumwipfel erkunden und uns die Umgebung einfach mal kopfüber ansehen. Oftmals erscheinen dann Dinge, die man sonst nicht auf dem ersten Blick sieht oder vielleicht ist eine Spinne dann nicht „ihhhh…“, sondern „ohh…“. Augen zu und Geräusche an. Was sich wohl die kleine Raupe auf dem Blattstiel denken mag, wenn sie uns aus ihrer Sicht sieht?
Es gibt viele Orte auf dieser Welt, die sich aus unterschiedlichen Gründen zu Ungunsten der Natur verändern – damit werden unsere Kinder umgehen müssen. Wir haben darüber gesprochen, was jeder Einzelne in seinem Leben verändern kann, um Artenschutz zu betreiben. Es war zu spüren, wie sich die Kinder diese Zusammenhänge zu Herzen genommen haben. Es lohnt sich, immer wieder einen Blick in den Mikrokosmos der Insekten zu werfen – für groß und klein und am besten auch gemeinsam, denn es ist so schön, Begeisterung zu teilen, sich in Raupen zu verlieben und Kräuter für einen Tee zu pflücken.
Und was gab’s sonst noch…
Endlich wieder ein Besuch im Kunstmuseum Marburg! Wir haben uns mit Tieren in der Kunst beschäftigt und dafür das Museum erforscht. Im Atelier nutzten wir die Möglichkeit, eigene Tierbilder zu fertigen. Vielen Dank, Samira Idrisu, für die tolle Anleitung! Wir haben es mal wieder genossen und kommen gerne wieder!
Im Alten Botanischen Garten Marburg ging es darum, sich auf einer Karte des Gartens zurechtzufinden und definierte Orte zu erkundschaften. Die Älteren Schulkinder bekamen die Aufgabe, die Jüngeren gut zu begleiten, ihnen bei der Kartenarbeit zu helfen und gut auf sie zu achten. Fotos gaben Hinweise, welche Orte im Garten gefunden und besucht werden sollten. Am Ende wurde niemand vermisst; wir sind alle wieder heil nach Hause gekommen.
Unsere Erlebnisse der diesjährigen Rucksackschule notierten wir täglich in unseren selbst gemachten Heften mit selbst gemalten Bildern, Skizzen und wunderschönen Erinnerungen und Erfahrungen für’s Leben.
Prost!
